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Bass-Sattel anfertigen

Hier zeige ich, wie man einen Bass-Sattel neu feilt. Ein Werkzeugset, bestehend aus Rundfeile und Sägeblatt finden sie unter der Artikelnummer 19050003.

Aus den unterschiedlichsten Gründen müssen diese ersetzt werden. Handelt es sich um Kunststoffsättel, brechen gerne die äußeren Enden weg und die Saiten verlieren die Führung. Aber auch ganz normaler Verschleiß durch jahrelanges Spielen kann die Ursache sein.

Auf dem Ersatzteilemarkt kann man auch vorgefertigte Plastiksättel kaufen - von einfachen, weißen Spritzgussteilen rate ich ab. Die sind zwar recht günstig und es erweckt den Anschein als müsste man den nur wieder einkleben, aber für gute Bespiel- und Stimmbarkeit muss dieser sehr wohl in der Höhe, als auch die Nuten der Saitenführung bearbeitet werden. Ich empfehle Knochen als Sattelrohling. Kauft man diese als Zuschnitt (z.B. 6x8x45mm) kann man sie mit einfachem Werkzeug wie Säge, Feilen und Schmirgelpapier recht gut bearbeiten und anpassen. Auch Graphitsättel sind OK, nur etwas härter zu bearbeiten.

Die Sättel sind meist mit ein Wenig Leim festgeklebt. Ein kleiner schlag mit einem Hammer von der Griffbrettseite her löst diesen. Die Nut wird mit Stemmeisen und Feile von Kleberresten gereinigt, das Maß für den neuen Rohling wird genommen.

Als erstes wird die Dicke angepasst. Ich mache es an der Schleifmaschine, aber auch manuell geht das flott. Oftmals kommen die Knochenrohlinge nur grob geschliffen. Jede Außenfläche gehört bis rauf zur Körnung 320 fein geschliffen. Hat die Nut 6mm, passt der Rohling nach dem Schleifen bei 5,9mm.

Sitzt der Sattel nun sauber, kann man mit dem Bleistift die Breite markieren und absägen. Mit der Feile passt man die Enden so an, dass sich kein fühlbarer Überstand ergibt.

Nun kommt die Sattelhöhe dran. Zuerst mache ich einen Strich auf der Oberseite des Griffbretts entlang. Damit habe ich die Griffbrettkontur, den Radius. Parallel dazu versetzt laufen die Saiten. Man addiert die Bundhöhe (ca. 1,5mm) und jede Saite sollte etwa bis zur Hälfte im Sattel liegen: also noch mal ca. 1,5mm auf der tiefen Saite dazu. Der Rohling wird nun grob auf die finale Höhe gefeilt. Verrunden kann man nun auch schon seitlich und die Fläche zu den Mechaniken fällt nach 1mm auch in einem Bogen nach hinten ab.

Je nach Halsbreite am Sattel zeichnet man die Saitenabstände ein. Übliche Maße sind um die 11mm. Aber hier kann man auch selbst berechnen und vareieren. Seitlich benötigt man etwa 4,5mm zum Griffbrett hin und der Abstand dazwischen wird durch die (Anzahl der Saiten -1) geteilt. Also beim 4-Saiter druch drei (4,5 + 4,5 + 33 = 42mm)

Mit einer Eisensäge, ca 1mm breit, schneidet man die Kerben etwas ein. Dann mit der kleinen Rundfeile entsprechend den Saitendicken halbrunde Kerben feilen. Die Feile verjüngt sich nach vorne hin. An welcher Stelle der richtige Saitendurchmesser gefeilt wird, misst man am Besten vorher mit der Schublehre.

Die Richtige Saitenhöhe liegt so, dass die Saite mit ein wenig Luft über dem ersten Bund hinweggeht und diese freischwingend nicht schnarrt. Also hört man das Vorfeilen auf, wenn der tiefste Punkt der Kerben etwa 0,3mm über Bundhöhe sind.

Die Saiten werden aufgezogen und leicht vorgespannt und jetzt kommt die Feinarbeit dran. Drückt man auf den 3. Bund der Saite, muß etwas Luft sein (2-3/10mm). Hierzu schaut man von der Seite gegen einen hellen Hintergrund und prüft optisch den Spalt. Kontrollieren kann man das mit der Fühlerlehre - praktisch merkt man es, wenn der 3. Bund gedrückt ist und man mit dem Zeigefinger die Saite auf den ersten Bund tippt. Man vernimmt ein kleines "Klack"-Geräusch.